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Organisationsberatung vs. Coaching

  • Autorenbild: Martin Hauser
    Martin Hauser
  • 8. Mai 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Wer kennt es schon nicht, das Lied von Fanta 4 mit dem Titel "Heute ist wieder einer dieser Tage" genau so fühle ich mich und könnte sage, heute ist wieder einer dieser Tage an welchen ich zu viele Gedanke habe. Da sitze ich und bereite eine Präsentation über Coaching vs. Organisationsberatung vor. Diese muss ich kommenden Mittwoch in der Weiterbildung präsentieren. Salopp gesagt, ich dachte, eigentlich wirklich keine Herausforderung. Doch wie so oft, steckt der Teufel im Detail und es löst bei mir 1000 Gedanken aus, da ich versuche, das ganze mit meinen beruflichen Stationen und Erlebnissen zu verbinden. Was tun? Da kommt mir in den Sinn, ich hab ja einen Blog und vielleicht hilft er mir, die Gedanken zu sortieren.


Nach dem Studium meiner Unterlagen, habe ich mich entschlossen, den Vortrag mit dem Coaching anstelle der Organisationsberatung zu starten. Liegt mir vom Thema her näher und da habe ich schon einige Erfahrungen gesammelt. Also los und ich schreibe mal die Zielgruppen für ein betriebliches Coaching auf. Sieht Stand jetzt so aus, die Präsentation ist nicht fertig und ich befinde mich in einer Art Brainstorming Phase:


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Nächste Seite, wo hilft das Coaching.


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Und meine nächste Seite, auf was ein Coaching Auswirkung hat.



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Und nun beginnt es, das durcheinander im Kopf. Schön und gut, klingt alles nach dem heutigen Prinzip der Agilität. Da ich in der Software Branche unterwegs bin, habe ich schon einige Wechsel Richtung Agilität miterlebt. Coaching ist ein wichtiger Bestandteil in diesem Wechsel. Nun merke ich aber, der Coach alleine kann da nichts verrichten. Da kann jemand kommen und sagen, wir wollen das Unternehmen auf Agil umstellen und du kannst das Coachen. Nein, um diese Umstellung zu bewerkstelligen, braucht es zuerst den Unternehmensberater welcher mit der Geschäftsleitung, Geschäftsführer und dem Management eine Vision, eine Strategie, ein Kulturwandel und ein Strukturwandel erarbeitet. Danach kann der Coach helfen, das vorhaben zu unterstützen. Also, ich wechsle nun den Titel auf Organisationsberatung vs. Coaching. Wäre ja eigentlich so vorgegeben gewesen, man beginnt aber meistens mit dem, was man am besten kennt. Eine Falle, welche immer wieder zuschnappt.


Organisationsberatung vs. Coaching


Nun sitze ich da und überlege mir, was ich in den letzten 30 Jahren für Prozesse beim Umsetzen der Projekte erlebt habe. Wieso es schwierig war, von einem bestehenden etablierten Prozess auf einen neuen zu wechseln. Dazu aber kurz einen Rückblick auf meine beruflichen Projekt Laufbahn.

Als Lithograph arbeitete ich am Mac. Wenn Arbeit gekommen ist, dann kam diese aus der AVOR. Jeder Auftrag lag in einer Filmkiste und darin waren Photos, Dias etc. mit den Kundenwünschen. Ich als Lithograph wusste, dass die Filmkiste, welche zuoberst war, die nächste sein wird, welche ich abarbeiten muss. Rückblickend gesagt, das war schon richtig Agil. Agil daher, weil die Prioritäten ändern konnten, man aber die Arbeit, welche man begonnen hat, beendete. Hätte man noch ein Kanban Board gehabt, hätten diese Firmen nur noch die AVOR in PO umbenennen müssen und man hätte sie, als die agile Firma des Jahres ausgerufen.

Als Programmierer, war es vor 20 Jahren einfach, jede automatisierte Handlung in Form von Software, welche Papier ablöste, wurde als die Sensation gefeiert. Kunden rollten den roten Teppich aus und man war eine Art Held. Es war alles schneller als bisher. Nochmals kurze Rückblende als Lithograph, welcher auf dem Mac arbeitete. Ja, Bilder konnte man am PC bearbeiten. Abdecken, ätzen usw. wurde alles am Mac gemacht. Das aber eine Belichtung einer A3 Seite knapp 3 Stunden dauerte und die Arbeitsstation blockierte, nahm man in Kauf. Zum Teil brachte das längere Arbeitszeiten und mehr Überstunden. Es war aber der Anfang einer Transformation.

Zurück zum wesentlichen, warum es Organisationsberatung braucht. Ich komme nochmals zurück zum Wechsel, wie wir in der Software Branche gearbeitet haben. Der Kunde war natürlich schon früher der König und er sicherte Arbeitsplätze. Früher konnte man sich aber für einige Monate oder ein Jahr in eine Garage verkriechen und brachte dann das Stück Software raus, dass der Kunde bewunderte und feierte. Es blieb ihm damals ja keine andere Wahl.

Heute hat sich die Zeit geändert, der Kunde ist immer noch König, aber er hat auch Ansprüche. Die Konkurrenz ist grösser. Damit man nun nicht mehr ein Jahr ohne Feedback des Kunden entwickelt, etabliert man heute in den Firmen Scrum um besser die Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen. Das Allerweltmittel zur Lösung des Problems?! Es verspricht, Sprintplanungen, mehr Kundenfeedback, mehr Agilität um auf Änderungen zu reagieren und Mitarbeiter, welche mitdenken. Da würde ich persönlich sagen, ja alle diese Punkte sind richtig und mit Scrum hat man ein Framework welches hilft. Diese Punkte haben aber alle Einfluss auf die ganze Organisation. Das betrifft die Strategie, Prozesse, Struktur und Kultur. Nun bin ich da, wo ich eigentlich hin wollte, beim Organisationsberater, er berät die Organisation genau bei so einem Wechsel.


Und nun schweifen meine Gedanken ab und ich verliere den Fokus auf meine Präsentation. Warum? Weil ich diesen Satz nicht wegbringen:


Agil ist nicht, dass man mit dem Chaos lebt und nach einem überlebtem und bevorstehenden Chaos sagt, da waren wir wirklich agil unterwegs. (Maha)


So, nun noch mein letzter Gedanke in dieser Corona Zeit. Ich muss unbedingt Mike, ehemaliger Arbeitskollege, anrufen. Ziel mit ihm mal wieder zum Essen abmachen. Thema? Fröhliches beisammensein, ein Glas Wein trinken und philosophieren. Immerhin habe ich dann jemand, mit dem ich noch die weiteren 997 Gedanken austauschen kann.


Ich gehe nun zurück an meine Präsentation. Der Blog hat mir geholfen, zu sagen, es braucht beide bei einem Wechsel, den Organisationsberater und den Coach.







 
 
 

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3 Kommentare


David Tassi
David Tassi
08. Mai 2021

Lieber Martin, spannende Gedanken… da kommen mir Ideen, dass sowas bei uns im BLJ auch integriert sein sollte… Weiterhin viel Erfolg mit deiner Weiterbildung und bis bald zum Kaffee in Adligen. LG David T.

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urs
08. Mai 2021
Antwort an

Bin ganz Davids Meinung :)

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